Ein Punkt gewonnen, zwei Punkte verloren

Marbacher Zeitung von Lars Laucke 08.05.2017

Ohne Sieger endete am Sonntagnachmittag das Derby in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem TSV 1899 Benningen und dem FC Marbach. Doch allein schon an den Gesichtern der Spieler und Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff wurde deutlich: Während das 2:2 (0:1) für die Benninger ein gewonnener Punkt war, mussten die Marbacher sich eingestehen, zwei Punkte verloren gehabt zu haben.

Bis zur 72. Minute sah es nämlich gar nicht danach aus, als würden die abstiegsbedrohten Platzherren an diesem Tag etwas mitnehmen können. 0:2 lagen sie zu diesem Zeitpunkt zurück, und die Schillerstädter schienen dem dritten Treffer näher als die Benninger ihrem ersten. Doch dann unterlief FC-Verteidiger Dominik Weinzierl ein kapitaler Fehler. Einen Querpass hätte er locker abfangen können, doch rutschte der Marbacher am Ball vorbei. So kam Steffen Widmaier über die linke Seite in den Strafraum und lupfte den Ball über Keeper Patrick Demut hinweg ins lange Eck. „Wenn man 2:0 führt, darf so ein Fehler niemals passieren. Die Benninger waren schon tot, und wir haben sie ins Spiel zurückgeholt“, ärgerte sich Marbachs Trainer Christian Seeber. Denn nun hatten die Benninger wieder Hoffnung und drängten auf den Ausgleich. So prüfte Spielertrainer Marc Reinhardt, der mittlerweile aus der Innenverteidigung ins offensive Mittelfeld vorgerückt war, in der 79. Minute Patrick Demut mit einem 16-Meter-Schuss. Aus der anschließenden Ecke entwickelte sich dann ein Marbacher Konter über Angelo de Capua, Nesreddin Kenniche und Muhammet Kodal. Dessen Schuss von der rechten Seite klärte jedoch TSV-Schlussmann Dennis Vorbusch – bis zu Saisonbeginn noch in Marbacher Diensten – zur Ecke. Einige Minuten später traf der FC dann nochmal ins Netz. Ein sauberer Schuss von Kenniche unter die Latte zählte aber nicht, da der Marbacher zuvor knapp im Abseits gestanden hatte.

Und so kam es dann aus FC-Sicht, wie es kommen musste: Ausgerechnet der Ex-Marbacher Patrick Flamm sorgte in der 88. Minute für den Ausgleich. Nach einem langen Pass nahm er den Ball aus etwa 14 Metern volley. Es ist schwer zu sagen, wohin dieser Schuss gegangen wäre und ob Patrick Demut ihn nicht pariert hätte. Doch wurde der Ball von Dominik Weinzierl so unglücklich abgefälscht, dass er im kurzen Eck einschlug. „Natürlich ist es etwas anderes, gegen die früheren Kollegen zu spielen. Aber in erster Linie freue ich mich, dass wir einen wichtigen Punkt geholt haben“, meinte der Schütze später. Und obwohl Jannis Kordt in der Nachspielzeit sogar noch eine dicke Kopfballchance hatte, sprach Marc Reinhardt hinterher von einem gewonnenen Punkt, „den wir uns aber erkämpft und verdient haben“.

 

Dabei hätten die Benninger die Aufholjagd vielleicht gar nicht nötig gehabt, wenn die späteren Torschützen Widmaier und Flamm gleich in den ersten Minuten eine ihrer Großchancen genutzt hätten. „Es war schon bezeichnend, dass der FC dann mit seiner ersten echten Chance in Führung geht“, fand Reinhardt. In der 21. Minute hatte Steffen Leibold im Mittelfeld den Ball erkämpft, über Angelo de Capua lief der Konter zu Nesreddin Kenniche, der ließ Dennis Vorbusch keine Chance. Fast wäre es sogar mit einem 0:2 in die Pause gegangen, doch ein Freistoß von Leibold krachte nur an den Pfosten (35.). Den zweiten Marbacher Treffer holte dann der in der Halbzeit eingewechselte Muhammet Kodal nach. Einen Konter schloss er im zweiten Versuch aus spitzem Winkel ab, nun sah alles nach einem sicheren Sieg des Tabellenzweiten aus – bis zur besagten 72. Minute.

„Wir haben es insgesamt gut gemacht. Natürlich hätten wir heute auch gern drei Punkte mitgenommen. Aber nach diesem Spielverlauf müssen wir mit dem Ergebnis richtig zufrieden sein“, freute sich Marc Reinhardt. In der Tabelle ist aufgrund der anderen Ergebnisse nicht viel passiert: Der FC Marbach bleibt drei Punkte hinter Spitzenreiter SV Kornwestheim, der TSV 1899 Benningen hat jetzt fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegs-Relegation. TSV 1899

Benningen:
Vorbusch – Könninger, Reinhardt, Kordt, M. Heim – S. Widmaier, Hill, Storz, Yücel (74. D. Claus), Heusel (83. Balaj) – Flamm (90. Preuss). 

FC Marbach:
Demut – Weinzierl, Eggert, Schreckenberger, Benz (46. Kodal) – Leibold, Fees, Zieba, Vogel – Kenniche, de Capua.

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